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Thema: Das DSA-Forumsrollenspiel: „Im Namen der Götter, im Herzen voll Mut!“

  1. #21
    Göfla wusste nicht Recht was er von Praioteran van Alderich halten sollte, jedoch überkam ihn schnell, bei dem Gedanke an ein aufregendes Abenteuer in Verbindung mit guter Bezahlung, Vorfreude auf den nächsten Tag.
    Er beugte sich etwas vor, Richtung Larissa und senkte die Simme etwas.
    Göfla "Ich glaube dass wir uns morgen zu dieser Auburg begeben steht ausser Frage. Jedoch sollten wir dafür morgen ausgeruht sein"
    Larissa "...Dieser Frostelf hatte es irgendwie eilig. Er hätte wenigstens aus Nettigkeit mehr reden können."
    Göfla "Frostelfen gibt es nur noch wenige - und schon gar nicht in dieser Gegend. Und ich bezweifle dass er hergekommen war nur um mit anderen Menschen gross zu reden..."


    Göfla lehte sich zurück.
    Larissa "Mag sein, jedoch ein seltsamer Kerl..."
    Larissa scheinte sich in ihren Gedanken zu verirren. Göfla musste wieder an diesen Praioteran denken. Plötzlich fiel ihm wieder was ein. Er holte einen Lappen aus seiner Tasche und holte seine gigantische Axt hervor. Er begann feinsäuberlich die Blutflecken von seiner Axt wegzuputzen.
    Göfla "...also gehen wir morgen zu der Auburg?"
    Larissa riss es wieder aus ihren Gedanken.
    Larissa "Jaja, aber pack die Axt weg, du dummer Hornochse! Merkst du nicht wie dich die Leute anstarren? Geh lieber zum Wirten wegen dem Zimmer."
    Göfla "Ja, ja... schon gut."
    Er verdrehte abermals kurz die Augen als er deine Axt wieder verstaute. Er stand auf und ging zum Wirten Ugo.
    Göfla "Wir würden nun gerne unser Zimmer beziehen."
    Göfla legte ein paar Münzen auf den Thresen und Ugo reichte ihm das Gästebuch. "Göfla Sturmfaust Alvarson & Larissa Fairendegen" schrieb er rein worauf er vom Wirten einen Schlüssel überreicht bekam.
    Ugo "Zimmer 7, guter Herr! Dieses Zimmer ist speziel für Paar die zusammen eine erholsame... Nach..."
    Der Wirt stockte bei dem Gesichtsausdruck des Thorwalers.
    Göfla "Lady Fairendegen und ich sind nicht dass was sie glauben scheinen." Er wandt seinen Blick kurz zu Larissa.
    Wir wünschen ein Zimmer mit zwei Einzelbetten.
    Ugo "Wie es beliebt mein Herr" Der Wirt verbeugte sich leicht und gab dem Thorwaler dann den Schlüssel für Zimmer Nummer 3.

    Göfla drehte sich zu Larissa und gab ihr mit einem Handzeichen zu erkennen dass sie sich nun auf ihr Zimmer begeben sollen. Er musterte nocheinmal die Menschenmenge bevor sich die beiden die Treppe hochbegaben. Das Geschehen in der Taverne schien sich langsam zu beruhigen. Praioteran van Alderich schien Eindruck bei den Leuten hinterlassen zu haben.

    Geändert von Göfla (18.02.2004 um 18:29 Uhr)

  2. #22
    Ingrim erwachte mit einem heftigen Schrecken, denn er hatte nicht besonders gut geruht. Sein Traum handelte von einem rothaarigen Hühnen, der ihm in einem einsamen Schneewald den Kopf mit einer gigantischen Axt zu spalten versuchte. Zudem war in der Gaststube so ein Krach, dass er nur schwer einschlafen konnte. Der Lärm hielt sich bis in die frühen Morgenstunden.
    Er richtete sich auf, drehte sich zur Seite und rieb sich den Kopf. Seine zerzausten Haare deuteten in beinah jede Himmelsrichtung.

    Das Zimmer, das Ingrim von Ugo vermietet bekam, war recht geräumig und besass einen kleinen Ofen, der sein Bestes gab, um diese vier Wände warm zu halten. Ein grosses, molliges Bett stand in der einen Ecke beim Fenster, in der anderen Ecke war ein Eichentisch mit einer Waschschüssel, einem kleinen Spiegel und zwei halbwegs weissen Handtüchern. Das Fenster wurde von zwei braunen Vorhängen verdeckt, und als Ingrim diese zur Seite schlug, bot ihm sich ein Blick nach draussen auf die Strasse: sie war vollkommen weiss. Eiskristalle schmückten die Fensterschreiben.
    "Zumindest hat es augehört zu schneien..." dachte sich Ingrim und warf einen Blick zu seinem Bärenmantel, der über dem kleinen Ofen an einer Leine hing. Und sofort musste er an die tausend Scherben denken, die er gestern quasi als Gastgeschenk erhalten hat. Er wurde sich seiner Situation schlagartig bewusst:

    Al'Anfa, Ingrims Ort des Aufbruchs, weit im Süden Aventuriens, hatte er hinter sich gelassen. Als frisch gelernter Medicus vollführte er eine Reise nach Gareth, mitten im Reich Garetien, als letzten Teil seiner Ausbildung.
    Jahrelang wurde Ingrim die Lehre der Heilkunst unter der Peraine, der Göttin der Heilkunst, der Aussaat und der Fruchtbarkeit, eingebläut. Er war ein sehr guter Schüler, verstand sich sehr gut in Kräuterkunde und schneller Wundversorgung. Doch nun war Ingrim fertig mit der Theorie, und der Titel des Medicus wurde ihm verliehen. Nun müsste er ein Jahr in Praxis verbringen. Und so wurde Ingrim eine Stelle als Hilfsmedicus für einen Hauptarzt in Gareth angeboten, die er sofort freudig annahm. Garetien mit der Stadt Gareth liegt weiter östlich von Ingrims jetzigen Standpunkt aus.

    Ingrim suchte nach seinem Geldbeutel, denn er müsse noch eine Miete und ein deftiges Mahl bezahlen, wenn er länger bleiben wolle. Er fand den Beutel letztendlich vor seiner Zimmertür. Der Beutel war leer, der Türrahmen zersplittert. Er wurde im Schlaf ausgeraubt.

    Der Dieb hatte wohl nur Interesse an Barem, denn alles Andere blieb unangetastet. "Zum Glück habe ich noch einige Münzen in meinem Mantel gelassen." flüsterte Ingrim in einem sehr gereizten Ton. "Wenn ich noch länger in der gegend bleiben will, geschweige denn weiter gen Osten reisen oder sogar den gestern angerichteten Schaden wiedergutmachen, brauche ich Geld..."

    Ingrim hechtete, nachdem er sein Zimmer mit der Nummer 9 verlassen hatte, in die Gaststube. Es stank nach Erbrochenem, Met und Schweiss. Dämonen müssen hier wohl getanzt haben. Eine Bank war sogar zersplittert.
    Der Medicus suchte nach Ugo, fand aber nur seine Gattin hinter dem Tresen, die gerade für ein Früstücksmahl saubermachte. Es war so gegen 10 Uhr vormittags, und die Sonne schien durch diverse Fenster in den Raum. Selbst ein Blinder würde nun draussen sehen können, so grell würde ihn der Schnee blenden.

    "Guten Morgen, Herr Medicus!" hallte sie Ingrim entgegen, als er sich in der Stube zeigte. Sie zwinkerte ihm zu. "Verzeiht, Frau Wirtin, wo ist Ugo?" fragte er in einem möglichst höflichen und entgegenkommenden Ton. Sie begann zu kichern.
    "Er ruht sich aus. Hat gestern zuviel mit den Gästen gefeiert. Nun pennt er in seinem Bett und lockt selbst Ratten aus dem Schlafe mit seiner Sägerei. Da ich nicht schlafen konnte, beschloss ich, sauberzumachen. Die ersten Gäste dürften sicher bald aufstehen."
    Ingrim versuchte sich vorzustellen, was hier noch nach seinem Entfernen passiert sein mag, und formulierte sogleich eine Frage: Sagt, Frau Wirtin... die Stube sieht ja beinahe aus wie ein Schlachtfeld! Was hat sich hier noch zugetragen? Wurde Freibier verschenkt?"
    "So ähnlich, Herr Medicus. Gestern abend kam Praioteran van Alderich in unsere Stube. Welch Ehre!" Die Wirtin errötete leicht. "Er ist einer der Geweihten. Von Praios, Ihr wisst schon. Er kam hinein, verkündete, dass er Männer und Frauen suche, mutig genug, um gegen Irgendetwas zu kämpfen... ich habe nicht besonders zugehört, ich war in dem Moment mit einem Gast beschäftigt...aber er verspach Ruhm, Ehre und Gold! Daraufhin waren die Gäste sehr ausgelassen ob der frohen Botschaft..." Die Wirtin verschwand kurz in der Küche und brachte frisch geschnittenen Speck auf einem Holzbrett hinein, dazu einen grossen Korb mit vielen Brotsorten. Sie stellte sich ungeheuer geschickt mit dem Platzieren der Backware an.

    "Geld...das kann ich brauchen. Ihr solltet einmal eure Zimmerschlösser verbessern, schon zum zweiten Mal wurde ich zum Opfer. Gestern meine Utensilien, heute mein Gold!" Doch die Wirtin war zu beschäftigt, das Frühstück in der Stube herzurichten. Sie flitzte emsig umher, wie eine fleissige Biene es wohl mit einer Blüte um dem Bienenstock machen würde. "Sagt, wo finde ich diesen Alderich?" Die Wirtin sagte ihm im Vorbeilaufen: "Auburg."
    "Auburg..." dachte sich Ingrim...der Ort war ihm völlig fremd. Er müsste sich wohl noch mehr erkundigen.

    Ingrim nahm bei einem heilen Tisch Platz. Sogleich brachte ihm die Wirtin einen Krug mit warmer Ziegenmilch, die er bestellte. Er stellte das Getränk ab und wandte sich der Frühstücksbar zu, wo Schinken, Speck, Käse und Brot lag. Ingrim war nicht knauserig bei der Wahl seines Frühstücks. Während er sich bediente, schlich der Elf an ihm vorbei, und fast hätte Ingrim ihn gar nicht bemerkt, so leise schlich er an ihm vorbei. Aus vollem Eifer rief er der langen gestalt zu: "Peraine mit Euch, Elfengestalt! Nehmt und Esst, es sieht fürwahr lecker aus!" Ingrim hob das Holzbrett in die Luft, auf dem seine Frühstücksbeute lag, und lächelte dem Elfen mitten ins Gesicht. Und im gleichen Moment fragte sich Ingrims Verstand, ob das überhaupt klug war.

    Denn von Elfen hatte er keinerlei Ahnung...

    Geändert von TheByteRaper (18.02.2004 um 19:50 Uhr)

  3. #23
    Bereits, als die ersten Sonnenstrahlen den kühlen Himmel begrüßten, stand Thominiel am Fenster angelehnt, und sah besorgt hinaus. Geschlafen hatte er nur wenig, das Zimmer war klein, es roch durch die Spalten im Boden nach Met und gepökeltem Fleisch, die sachte Glut im Ofen ward erloschen. Doch der Sonnenaufgang schien ihm jeglichen Schmerz oder Kummer zu nehmen;
    Das Licht umspielte seine bleichen, beinah frostigen Gesichtszüge, und er senkte die Augenlider, um diesen Augenblick vollends auszukosten. Thominiels feine Lippen erbebten kurz, und er stieß einige Worte in seiner Sprache aus, eine Lobpreisung an die Sonne, den Lebensspender.
    Nachdem er geendet hatte, warf der schlanke Elf die Fensterladen zur Seite, und ließ die kalte Luft einströmen, und sogleich strich ein Lächeln über sein Gesicht. Kleine Wölkchen entweichten seinem Munde, und er sah dem Morgen entgegen.

    Ein Magenknurren unterbrach Thominiels Trance, und er verzog fürchterlich die Miene. Langsam schlug er die Augen auf, und wie ein Augenblick der Ruhe glich es ihm, der Gruß an den Morgen, doch stand die Sonne auf einmal höher als vorhin. Der Vormittag war bereits angebrochen. Der Frostelf fühlte sich erfrischt, griff zu seinem Mantel, schloss die Fibel unter dem Hals, nahm seine Tasche zur Hand. Ein letzter Blick ging zum Bett, an welcher ein in Leinen eingewickelter Gegenstand lehnte. Mit leichten Schritten ging Thominiel darauf zu, und nahm dies' Ding in die Hand. Sanft strich er darüber, wobei kurz Metall durch den Stoff blitzte. Letztendlich hängte er sich den langen Gegenstand an den Rücken, schulterte die Tasche, und schritt zur Tür hinaus. Seine Reise musste weitergehen.

    Der Elf kam die Treppe hinab, und für einen Moment war er überwältigt vom Aroma, welches durch die Gaststube strich. Reflexartig wandte Thominiel den Kopf zur Seite und kniff die Augen zusammen. Der Verwesungsgeruch eines Kadavers war besser zu ertragen als dies. Als er wieder hochsah, tänzelte er beinah lautlos auf einen der Tische zu, sein Hunger trieb ihn voran. Und in jenem Augenblick nahm er die Worte der beiden Menschen, eines Mannes zu Tisch und einer Frau, welche ihn bewirtete, auf. Der Mann hatte sich vorgestellt... Ingrim... und sogleich sprach er weiter:

    Zitat Zitat
    Sagt, Frau Wirtin... die Stube sieht ja beinahe aus wie ein Schlachtfeld! Was hat sich hier noch zugetragen? Wurde Freibier verschenkt?"

    "So ähnlich, Herr Medicus. Gestern abend kam Praioteran van Alderich in unsere Stube. Welch Ehre! Er ist einer der Geweihten. Von Praios, Ihr wisst schon. Er kam hinein, verkündete, dass er Männer und Frauen suche, mutig genug, um gegen Irgendetwas zu kämpfen... ich habe nicht besonders zugehört, ich war in dem Moment mit einem Gast beschäftigt...aber er verspach Ruhm, Ehre und Gold! Daraufhin waren die Gäste sehr ausgelassen ob der frohen Botschaft..."
    Thominiel kaute kurz auf seiner Unterlippe herum, ein mulmiges Gefühl überkam ihn. Einige Worte der Konversation schrien wieder in ihm auf. Medicus. Ruhm, Ehre und Gold. Letzteres waren typische Dinge, auf welche die edain viel Wert zu legen schienen.
    Doch nachdenklich wurde er erst bei den Worten "um gegen Irgendetwas zu kämpfen...". Er weitete die Augen...war es das, wonach er suchte? Was ihm aufgetragen wurde?

    Just fiel das Wort Auburg, der Ort, an welchem er mehr erfahren würde. Wiederum schossen ihm Gedanken durch den Kopf, mögliche Konsequenzen, oder Dinge, die passieren könnten. In Gesellschaft von Menschen... obgleich ihm der Name des Ortes unbekannt war.
    Das war der Moment, in dem er von neuen Worten überrascht wurde. Thominiel verstand es, sich fortzubewegen, ohne viel Aufsehen zu erregen, geschweige denn, gesehen zu werden. Aber der Mann am Tische hatte ihn gesehen, wie er im Schatten eines Trägerpfostens stand.
    Dieser Mensch, jener Mann, Ingrim, lächelte ihn an, grüßte, und bot ihm an, sich zu bedienen. Langsam kam er auf Ingrim zu, und beugte den Kopf vor, wobei wieder seine blasse Haut stärker zum Vorschein kam. Der Elf hob die Hand an seine Brust, und ließ sich auf die Bank nieder. Dieser Mensch trug keine Waffen bei sich, er war wohl ein anderer...wie sagte die Frau...Medicus? Zumindest war dies' ein anderer Gesprächspartner als der Hühne mit seiner mächtigen Axt und die seltsame Frau mit dem Degen an der Seite.

    Er wandte die Augen nach links und rechts, um nicht noch nachsichtiger zu sein, als er es in jenem Augenblick überhaupt war. Dann griff er nach einem kleinen Laib Brot und riss ein mundgroßes Stück davon ab, um es sich in den Mund zu stopfen.

    "Was ist ein Medicus, adan?" fragte der Frostelf in gebrochener Menschensprache und sah mit seinen blassblauen Augen auf sein Gegenüber.

  4. #24
    Es schien für einen kurzen Moment, als wollte der Medicus der Frage des Elfen Rede und Antwort stehen, doch wurden sie alle Drei abgelenkt, als auf einmal dumpfe, und fast schon unheimlich zu klingende Töne, durch die Taverne zogen und sich tiefe Bass-Stimmen in eigentümlichen Gesang ihren Weg durch die Ritzen der Tür suchten.
    Ingrim spürte einen klitzekleinen Anfall von Wehmut und Heimweh, als er die Ohren ein wenig spitzte um den Gesang besser ausmachen zu können und dabei die rituellen Liturgien der Kirche des Boron - des Totengottes - ausmachen konnte, welchem in seiner Heimatstadt große Verehrung zuteil wurde.
    Interessiert eilten die Helden an die Fenster und auch Jene, die lange geschlafen hatten, rieben sich die Augen um die Last des Schlafes von sich zu werfen und blickten aus den Fenstern der Taverne.
    "Heiliger Boron!", entfuhr es der Wirtsgattin, die neben Göfla stand und sich die Hände vor den Mund schlug, während ihr Gesicht eine bleiche Farbe angenommen hatte. "Die kommen von der Auburg, ihr gütigen Götter, welch Leid....", stammelte sie und im Licht der tiefstehenden Morgensonne, welche grell durch den Schnee zurückgeworfen wurde, erkannten die Reisenden einen langgezogenen Troß aus Menschen und Karren, der sich aus dem Walde am Fuße eines großes Berges ergoß. Vorneweg erkannte man zwei Ritter zu Fuß, auch sie waren in die Waffaneröcke des Praios gehüllt, doch auch hier hatten es verkrustete Blut- und Schmutzreste geschafft, die sprichwörtliche Glorie der Kirche vom Gewande zu waschen. Beide schienen sie recht jung an Jahren, doch in ihren Gesichtern zeichnete sich eine Müdigkeit und Last ab, die man selbst in den Gesichtern so mancher Greise vergeblich suchen würde. Sorgenfalten und tiefe Narben verunstalteten ihre Gesichter und ließen den schleppenden Gang noch trostloser wirken, und das obschon sie beide Banner der Praoiskirche trugen, doch waren auch diese zerfetzt und in zerschlissenem Zustand.
    Hinter den beiden Bannerträgern fand sich eine kleine Schar schwarzgekeideter Mönche der Boronskirche, deren sakraler Gesang tief war und wie eine dumpfe Prohpezeiung durch den lichten Wald zur Taverne hallte. Die Köpfe waren kahlgeschoren, und ihre Gesichter wie aus Stein gemeisselt, so ausdruckslos und nur die nackten Füsse im Schnee und die Münder bewegten sich an diesen Männern. Dahinter fanden sich einige andere Krieger der Praoiskirche, Soldaten und Tempelritter anscheinend, die angetan in Kettenhemden und Prunkrüstungen neben einem Wagen herliefen, über den eine graue Decke gespannt war, die braune und rote Flecken aufwies.
    Auch die Begleiter des Wagens schienen nicht am Zenit ihrer Parade angekommen zu sein, denn auch deren Waffenröcke sah man zerfetzt, so manches Gesicht entstellt und gezeichnet von einer Schlacht und zwei mussten sogar von ihren Kameraden gestützt werden.
    Larissa, deren flinke Augen die Szenerie betrachteten, verschlug es mit einem Mal die Stimme und auch das Herz schien kurz stehenzubleiben, denn voll Entsetzen sah sie, das der Wagen im grellweißen Schnee eine blutigrote Spur hinter sich herzog, die länger und länger wurde und fast an einen grausigen Wurm gemahnte, der sich hinter dem Wagen hin- und herzuschlängeln schien. Die Kameraden und Soldaten hinter dem Wagen hatten die Nasen gerümpft und versuchten respektvoll der roten Spur auszuweichen.
    Auch Thominiel war gebannt vom Anblick der bizarr anmutenden Karawane und sein Blick folgte mehreren, kleinen Schneeflocken, die wohl spielerisch von einer Windbrise hochgehoben wurden, einen kurzen Reigen in der Luft zu tanzen schienen und dann zusammen mit dem Windhauch auf die Plane des Wagens zuflogen, wo es schien, als trieben sie ein böses Spiel mit dem Elfen, denn der Wind hob das Verdeck des Karrens ein wenig hoch und Thominiel konnte einen kurzen, entsetzten Blick auf die Fracht des Karrens werfen, und die Erkenntnis erschütterte ihn - es waren weniger die zerschundenen, blutigen Leichen der Menschen in Rüstung und blutigen Waffenröcken, sondern vielmehr die Leiche eines einzelnen Elfen, wohl aus dem Volke der Frostelfen, der mit gebrochenem Blick und eingeschlagenem Schädel inmitten der Leichen lag und dessen eisigblaue Augen ihn aus einer Maske aus Dreck und Blut direkt anzustarren schienen. Der Anblick jedoch währte nur kurz, denn der Wind war gnädigerweise seines grausigen Spieles überdrüssig und sein nächster Hauch ließ die Verdeckplane wieder über die Leichen wandern.
    "So hat ein Mann meines Volkes also für diese Menschen gestritten...", manifestierte sich ein kleiner nagender Gedanken im Geist des Elfen, während die Wirtin noch immer totenbleich flüsterte: "Sie gehen zum Boronsanger, um dort ihre Gefallenen zu bestatten...wir hatten ja keine Ahnung, wieviele es waren, als sie vor zwei Tagen hier angekommen waren."

    Geändert von Daen vom Clan (18.02.2004 um 21:15 Uhr)

  5. #25
    Müde wandert der Mann vom Fenster gen Theke. Mir schlurfenden Schritten zieht er müde seine Schritte durch ein Gewühl von Scherben und geborstenem Holz. Dann fällt ihm plötzlich der Elf ins Auge.

    Als wäre ein Blitz durch Jinsumas Körper gefahren, war er hellwach und musste die Finger vor Wut verkrampfen.

    Jinsumas Vergangenheit erzählt von einer grausigen Tragödie, als eine Horde Waldelfen aus Wut das Hematdorf Jinsumas zerstörte. Diese Urelfen glaubten, dass die Menschen den Wald roden und eine Kirche bauen wollten - was letztendlich nicht der Wahrheit entsprach. Bei diesem Überfall kam die kleine Schwester und der Vater der kleinen Familie ums Leben. Die Mutter verstarb schon früh nach der Geburt von Jinsumas Schwester.
    Als die Waldelfen ihren grässlichen Fehler einsahen, wurde Jinsuma bei den Elfen aufgezogen. Er lebte also in seiner jähen Kindheit in einem Waldelfenvolk, dass ihm die Gesetze der Natur und die des Lebens nahelegte. Doch die Wut in Jinsuma manifestierte sich an jenem Tag, als sich junge Waldelfen über die Menschen lustig machten. Jinsuma griff einen kantigen Stein und schleuderte diesen voller Wut gegen den Schädel eines Elfenjünglings - und tötete diesen. Nach dieser Tat, Jinsuma war mittlerweise 19, verlies Jinsuma das Volk und suchte ein friedliches Leben. Doch die Wut auf Elfen bestand weiterhin.

    Jinsuma stolperte langsam und grinsend auf die Theke mit dem Elfen zu. Jeder Schritt wirkte wie der einer menschlichen Maschine. Klimpern und dumpfen Klopfen konnte man unter dem schwarzen Gewand vernehmen. Mit hohler und durchdringend tiefer Stimme versuchte er wenigstens ansatzweise Höflichkeit gegenüber der Elfengestalt zu zeigen.

    "Grüße euch, Elf."" - hallte es tief im Gesicht der Schattengestalt

    Darauf hin verlies Jinsuma das Gasthaus und verfolgte mit interessiertem Blick die blutrote Spur, die sich durch den Schnee zog. Danach drückte er sich einen Weg durch die herumstehenden und paralysierten Menschen.

    Leise sprach er zu der Menge: "Was habt ihr bloß. Früher oder später werden wir alle so aussehen."

    Dann lehnte er sich neben der Tür an einen dicken Eichenpfosten und genoss die frische Luft.

    Geändert von jensma (18.02.2004 um 23:21 Uhr)

  6. #26

    Katii Gast
    "Gääääähn", langsam erhob sich die junge Frau aus ihrem Bett. Es war früher Morgen und die Morgensonne schien in ihre Augen. Sie sann noch kurz über den Traum nach, den sie hatte und zog sich dann an. Gerade als sie fertig wurde hörte sie draußen den Gesang und blickte aufmerksam aus dem Fenster. "Achja, ich wollte ja zur Auburg", sprach sie zu sich selber, während sie ihre langen Haare mithilfe von goldenen Nadeln hochsteckte und aus dem Fenster sah, "Was dort wohl geschehen ist?", sie schwieg dann zur Ehre des Toten einige Zeit...


    "Klack Klack", nachdem Syrantalia, ihr Hab und Gut gesammelt hatte machte sie sich nun also auf den Weg nach unten in die Gaststube.
    Schüchtern blickte sie zu den Gestalten die sich dort schon befanden bevor sie sich an die Frau hinter dem Tresen wandte: "Entschuldigung werte Dame, aber könnt ihr mir den Weg zur Auburg schildern?", während sie noch sprach setzte sie sich auf einen Stuhl an der Theke und begann dann vorsichtig die Anwesenden zu mustern.

    Geändert von Katii (18.02.2004 um 23:24 Uhr)

  7. #27
    Als Jinsuma versucht, die Menge, die ob des grausigen Anblickes noch immer starr steht, zu beschwichtigen und zu beruhigen, da dreht sich ein alter Bauersmann um. Er hat eine gerötete Nase und ein hageres Gesicht das von einem fettigen Bart umrahmt wird. "Ja!!", hustet er Jinsuma an, "so sehen wir wohl alle mal aus, mein Junge, aber Eines lass dir gesagt sein: SO wird keiner von uns braven Bauern je aussehen!! Die Männer dort drüben - die Zwölfe haben sie selig - sind nicht an Hunger oder Kälte erfroren!" Er macht eine Pause und nickt gewichtig mit dem Kopfe, während er verschwörerisch murmelt: "Geister warn's die sie so zugerichtet haben!! Schrecken und Morddämonen aus dem finstersten Winkel aller grausigen Niederhöllen! Ihr Geschrei, ja, das konnte man hören, dieser Tage! Als die Dämonenbrut sich ihre hell leuchtenden Seelen geholt hat, ja, da waren sie am Schreien, die Herren Ritter und ihr Gold und ihre Rüstung hat ihnen nichts geholfen...Jaja" Wieder nickt er mit dem Kopf und blickt Jinsuma dann direkt an: "Ein schlimmes Ende wird das mit uns allen nehmen, das sage ich dir, mein Junge!"
    Er hustet noch einmal kurz und wendet sich dann ab.

    Als die Frau Wirtin drinnen Syrantalia die Treppe herunterkommen sieht, wendet sie sich vom schrecklichen Geschehen draußen ab und kommt eilfertig auf sie zugelaufen, um hinter der Theke zu verschwinden. "Hier, meine hübsche Tochter mit der Stimme von tausend Nachtigallen, dieser Tee soll Euer sein!" Daraufhin stellt sie das Tablett ab und schildert in kurzen, unheilvollen Worten, welche unheimliche Begebenheit draußen gerade zu sehen war und schließt fast jeden Satz mit einem Zeichen gegen dunkle Geister. "Die Auburg? Ja, die Auburg - sie ist gar nicht fern von hier! Zwei Stunden gesunder Fußmarsch durch den Wald, ja, kaum zu verfehlen, denn..."
    "Folgt doch der Blutspur, verdammt noch Eins!", krakeelt ein Mann von einem der Fenster. Auf seiner Tunika sind Reste von Essen, Bier und Erbrochenem zu sehen und seine Haare stehen wirr ab, als er sich bückt um unter einem der zerbrochenene Tische nach seiner Mütze zu suchen, die er sich sogleich aufsetzt.
    "Ja, folgt der Beschreibung der Frau Wirtin, die weiß schon, was gut ist, nicht wahr?" Und mit einem fast zahnlosen Mund lächelt er die Wirtin an, die ihrerseits freundlich zurücklächelt.

    Draußen beginnt die Menge mittlerweile sich zu zerstreuen, nachdem die Gefolgschaft vorbeigetrottet war. Noch immer hört man die dunklen Liturgien, die dem Gott des Todes geweiht sind, vom Friedhof herüberschallen, doch außer den Soldaten haben sich keine anderen Bewohner mehr eingefunden, da sie mit scheuen Blicken zu den Helden wieder in ihren Häusern verschwinden.



    OT: Joa, ich bin leider bis heute Nacht, gegen 01:00 Uhr unterwegs, aber ihr könnt ja schonmal aufbrechen, ankommen auf der Burg werde ich euch dann lassen
    P.S.: Verdammt gut gespielt und sehr feines Rollenspiel bisher, der Spielleiter zieht seinen Hut

    Geändert von Daen vom Clan (18.02.2004 um 23:48 Uhr)

  8. #28
    Bis zur nächsten Kreuzung konnte man die Blutspur der Karawane noch leicht sehen. Entegegen den anderen stampfte Jinsuma mit schweren und metallisch klingenden Schritten durch den blutigen Schnee.

    "Pah. Dieser Haufen Kadaver schimmelt doch schon an jeder Ecke. Krankheiten kann man sich da leicht einfangen. Unvorsichtge Trampel."

    Jinsuma stampfte jetzt sicher einen Meter neben dem Blutpfad. Der Krankheitsgefahr wegen. Vorbei an der Kreuzung, durch eine Sidlung voller verlassener Marktstände machte Jinsuma einen kleinen Rundgang durch die kleine verschneite Stadt - immer am Pfade entlang.

    Nachdem er endlich den Stadtrand in Sicht hatte, stockte er.

    "Toller Tipp des Karavanentrampels, immer dem Pfad des Blutes zu folgen. Der Schnee hat das Blut schon verdeckt."

    Vor ihm prangerte ein alter Schildpfosten, deren Schilder leider schon komplett vergammelt waren.

    "Die Stadt ist ein trauriger Kloß. Hier hat irgendwie nichts Bestand. Sei es die Vernichtung des Gasthaus-Möbeliars oder die Leichenkarawane. Hier erinnert einem alles an Vergänglichkeit. Trauriger Ort."

    Nach einer Beobachtung der Umgebung kann man kleine Spitzen eines großen Anwesens erkennen. Das Schloss. Unglücklicherweise lag zwischen dem Stadtrand und dem Schloss ein kleiner Wald, aus dem man das Rauschen eines mächtigen Flusses vernehmen konnte. Der Schnee war in einem Trampelpfad durch den Schnee aufgewühlt - sicherlich das Zeugnis der Soldaten.

    Bevor Jinsuma sich aufmacht den kleinen Wald zu durchqueren, muss er nochmals zurückschauen. Das Zertreten von Schnee hinter ihm wurde immer lauter.

    "Sicherlich welche von diesen Banditen aus dem Gasthaus. Und - sehr viel sicherer - diese Elfenfratze."

    Jinsuma macht sich auf den Weg, den Wald zu durchqueren.

    Geändert von jensma (19.02.2004 um 00:33 Uhr)

  9. #29
    Ingrim hob seinen Zeigefinger gen Elfengestalt, als Zeichen, er möge einen Moment warte. Er tat ein paar Schritte rückwärts, sein Blick war nach draussen durchs Fenster gerichtet. Der Totenzug sang Liturgien, und diese trafen Ingrim schwer. Wenn Liturgien von Boron gesungen wurden, muss grosses Leid widerfahren worden sein. Er bleibt nicht unberührt durch die Verse, die die Totenweiber und Mönche darbieten, doch schickt er ein schnelles Stossgebet zu Peraine, der Göttin der Heilkunst, die er mehr verehrt als andere Gottheiten.

    Sein Blick wandert hastig umher. Der Elf, der einen verdutzten Blick auf dem Gesicht trägt, als ob er alleine im Regen stehengelassen wäre; die junge Dame, die gestern abend die schönen Verse vorgetragen hat, und nun Tee schlürft; der albtraumhafte Hühne...

    Nun wendete er seinen Körper und ging schnellen Schrittes zu Zimmer 9. Er riss seinen Bärenmantel von der Leine und prüfte, ob er schon trocken war. Er stank nach Jauche, aber das war nun zweitrangig. So hastig er konnte, leerte er seinen Rucksack von den Scherben. 8 Fläschchen und 5 Phiolen sind zu Bruch gegangen, es blieben ihm noch 4 kleine, bauchrunde Fläschchen und 8 fingerdünne Phiolen. Ein Beutel aus Leinen, der auch im Rucksack ruhte und würzige Kräuter beinhaltete, hat wohl Schlimmeres verhindert.

    Ingrim zog sich seinen dunkelroten Mantel fest, schnallte den Gürtel enger, und warf sich den Bärenmantel um die Schultern. Das hervorstehende Schmuckfell deckte seinen Hals zu. Nun zog er sich auch den Rucksack auf den Rücken und marschierte aus dem kleinen Zimmer hinaus.
    In der Gaststube angekommen, legte er der Wirtin eine grosse Silbermünze auf den Tresen und musterte kurz die Sängerin von gestern. Ingrim verkniff es sich, ein leises Pfeifen auszustossen und hastete beinah unfreundlich an ihr vorbei. Der rothaarige Hühne schien indessen auf Ingrim aufmerksam zu werden und wandte sich zu ihm. Der Medicus vermied es aber, Blickkontakt mit den Riesen aufzunehmen. Vor allem, wenn dieser seine Axt in der Nähe hatte.
    Der Elf, noch immer stocksteif vor dem Tresen stehend, setzte sich nun auch in Bewegung, als Ingrim die Tür mit einem etwas lauteren "Peraine zum Abschied, Herrschaften!" verliess.

    Die Totenkolonne verschwand allmählich aus der Sichtweite. Nur eine Spur aus Blut, die in die Gegenrichtung führte, war Zeuge ihres kurzen Aufenthaltes. "Die Wirtin klagte doch, dass der Totenzug von der Auburg kam..." schoss es Ingrim durch den Kopf. Er vollführte einige knirschende Schritte im weissen Schnee, da bemerkte er, dass auch der Elf das Haus verliess und das Blut begutachtete.

    Der Anblick schien ihm nicht besonders zu gefallen.

    Wem würde eigentlich überhaupt so etwas gefallen?

    Der Elf hat Ingrim inzwischen eingeholt, da er etwas höher gewachsen war und eine grössere Schrittweite hatte. Das edle Wesen schritt nun neben ihm einher, und eine Zeitlang war es still. Nur durch das Knirschen des Schnees und durch den blutigen Kontrast am Boden wurde diese Stille gebrochen; es folgte entweder ein leises Würgen oder ein Husten.

    Nach einer halben Stunde Marsch durch einen kleinen Wald zerstörte der Elf die Mauer des Schweigens. Er wiederholte seine Frage, die er bereits im Gasthaus gestellt hat:
    "Was ist ein Medicus, adan?" Die Frage brach wie ein Gewitter über Ingrim herein, der nun aus seiner Monotonie aus Weiss und Rot aufwachte.
    "Ein Medicus heilt Menschen." Eine andere Antwort fiel Ingrim im Moment nicht ein. Und zugleich fühlte er sich wieder einsam, denn er hatte das Gespräch abrupt unterbrochen, obwohl ihm noch mehr eingefallen wäre. Wohl hatte er vor der Kreatur Angst, die neben ihm wandelte. Sie war ein neues Kapitel, eine neue Seite in Ingrims Lebensabschnitt. Einen Elfen bekam man in Al'Anfa selten zu sehen. Die einzigen Spitzohren, die er je gesehen hatte, waren vor wenigen Tagen mit ihm auf einem Schiff von Neetha nach Nostria gefahren. Und diese waren schon imposant genug.

    Aber dieser hier! Ein Frostelf! Eien gewisse Kälte ging von dieser hageren Gestalt aus, und diese Kälte unterdrückte Ingrims Kommunikationsfreude. Er hielt es für besser, jetzt noch nichts zu sagen. Er hatte auch keine Ahnung, ob sich der Elf mit seiner Antwort zufrieden gab. "Naja," dachte Ingrim, "wenn er nicht nachfragt, wirds wohl reichen." Er zog seinen Bärenmantel enger, die Luft war glasklar und tat schon beinah in den Lungen weh. Kleine Wolken bildeten sich ständig vor Ingrims Mund und Nase, und der Schnee war teils tief, denn die beiden vermieden es, auf dem Blutpfad zu wandern. Es erfüllte wohl beide gleichermassen mit Ekel.

    Doch ging schon jemand hier, denn es gab schon weitere Abdrücke von schweren Eisenstiefeln, und die Lage der Abdrüce deutete darauf hin, dass sich jemand am gleichen Wege befand wie der Elf und der Medicus.
    Hier ist noch jemand vor uns unterwegs gewesen. Ist die Auburg das Ziel...?" Der Elf blieb stehen udn starrte zum Horizont, der sich nun nach dem Walde offenbarte: eine hohe Burg auf einem Fels. Am Fuss des Berges wachte ein schneebedeckter Wald, der aber relativ gross war; der Wald begann wieder in einer Meile.
    "Gûr." gab der Elf mit geschmeidigem Ton von sich. In Ingrims Ohren hörte sich das Wort bedrohlich an, doch wusste er nicht, was er damit anfangen sollte. Die Frage nach der Bedeutung ersparte er sich.

    Gerade, als sie den neuen Waldeingang im Blickfeld hatten, fiel ihr Interesse auf einen in dunkles Gewand gehüllten Menschen, der da am Rande stand, und wohl auf etwas zu warten schien. Ein entferntes Rauschen stieg in ihr Gehör, wohl ein grosser Fluss, der im Wald eiskaltes Wasser Richtung Meer transportierte.
    Mit einem schweren Schlucken schritt Ingrim nach vorne und befand sich nun auf gleichem Schritt mit der dunklen Gestalt. Seine Hand krallte sich an seinen Bärenmantel so stark, sodass das Weisse auf den Knöcheln hervortrat...

    Geändert von TheByteRaper (19.02.2004 um 01:51 Uhr)

  10. #30
    Zitat Zitat
    Der Elf, noch immer stocksteif vor dem Tresen stehend, setzte sich nun auch in Bewegung, als Ingrim die Tür mit einem etwas lauteren "Peraine zum Abschied, Herrschaften!" verliess.
    Göfla stand langsam auf und ging zum Fenster um zu Beobachten in welche Richtung der Medicus ging. Er konnte sehen dass der Medicus in die entgegengesetzte Richtung der Karawane ging. "Nach Auburg..." sagte er leise zu sich.

    Göfla "Larissa, wir brechen auf!"
    Die beiden Reisenden begaben sich schnell auf ihr Zimmer und packten ihr Gepäck zusammen und nahmen etwas Brot und Wasser als Ration mit. Sie hüllten sich in ihre dicken Wintermäntel und waren bereit zum Aufbrechen. Göfla wollte keine Minute zu verschwenden, da er den Medicus nicht aus den Augen verlieren wollte.

    Als sie die Treppe wieder hinunter kamen fiel Göfla auf dass der Frostelf verschwunden war. Larissa übergab den Wirten den Zimmerschlüssel und eine Münze.
    Göfla "Gehabt euch wohl!" sagte er laut zur Menge als er die Tür aufriss und sich beide nach draussen begaben. Sie konnten mehrere Spuren sehen die von der Taverne zu der Blutspur führten, und Richtung Auburg weiterführten.
    In einem schnellen Schritt gingen sie los.

    Der eiskalte Wind blies scharf durch die Bäume, und lies beim Göfla nicht gerade ein heimischen Gefühl aufkommen. Soweit er blicken konnte sah er die Blutspur. Er war an den Anblick von Blut gewohnt - er hatte es schon zu oft gesehen. Jedoch war es der Anblick der Blutspur nicht gerade etwas bei dem er sich wohlfühlen würde. Jedoch freute er sich schon auf das bevorstehende Abenteuer. Abenteuer... die sucht er schon seit langem, und er ist auch schon sehr viel in der Welt herumgekommen.

    Larissa "Da!"
    Nach einigen Fussmarsch im Schnee konnten die beiden schon die Burg sehen wie sie bedrohlich auf dem Felsen stand. Etwas näher erkannten 3 Gestalten...

    Geändert von Göfla (19.02.2004 um 02:18 Uhr)

  11. #31
    Larissa war leicht schockiert, als sie die Blutbahn sah, der der Wagen hinter sich führte, in Ihr breitet sich ein mulmiges Gefühl aus. Der Vorschlag von Goefla sich der Armee anzuschliessen, schien aus Ihrer Sicht nicht gut. Ihre Erinnerungen an den damaligen Hof und den Anschlag auf Ihren Vater wurden wach.
    Nachdem sie Ihre Sachen gepackt hatten. Traten der Hühne und die Fechterin in Ihren Wintermanteln gehüllt nach draussen um den Fussspuren zu folgen.
    Während der Reise brach Larissa für kurze Zeit das schweigen.
    Larissa: Goefla ich bin mir nicht sicher ob das so eine gute Idee ist, unsere Dienste diesen Herren hier zur Verfügung zu stellen. Der sold mag sicherlich gut sein aber...
    Goefla: Ach was, wir reisen momenten ohne Auftrag umher und unser Geld wird auch langsam knapp... Goefla kam Larissa Vergangenheit in den Sinn, von der einst erzählt hatte....oh ich verstehe.
    Larissa: Du weisst dass ich seit dem Tod meines Vaters versucht habe den Adel und seine Gegenwart zu meiden. Ich mag diese Gesellschaftsschicht nicht, auch wenn ich selber von Ihr hervorgegangen bin. Die Intrige gegen meinen Vater dazumals am Hof von Almada und der Anschlag auf Ihn, haben die Suppe übersalzen.
    Goefla: Wir waren doch schon bei vorherigen kleinen Aufträgen dem Adel teilweise unterstellt, wo liegt hier der Unterschied? Goefla blickte etwas unverständlich zu Larissa.
    Larissa: Ach du hast recht, aber du weisst selber wie schnell aufbrausend ich werden kann in Gegnewart des Adels, manchmal zuweilen... Uns bleibt wohl momentan nicht viel übrig, entweder wir reisen weiter und versuchen unser Glück doch noch einen Auftrag zu ergattern oder wir versuchens hier... kurze Stille brach herein wir müssen es wohl hier versuchen. Ich frage mich nur warum der Blick diese Ritters von Praios gestern Abend in der Taverne so auf uns haften blieb, mir wurde da etwas unwohl.
    Larissa beendete abrupt das Gespräche als sie in der ferne drei Gestalten erblickte.

    Geändert von Leisli (19.02.2004 um 02:17 Uhr)

  12. #32
    Die Antwort genügte Thominiel durchaus, als der Mensch sie von sich gab. Er nickte leicht, mehr war nicht notwendig. So schritt er mit Ingrim schweigend durch die Winterlandschaft, der roten Spur im Schnee folgend. Der Elf ekelte sich vor dem roten Saft. Welch Verschwendung von wertvollem Leben.

    Der leere Blick in den Augen des toten Frostelfen auf dem Leichenkarren trieb ihm einen Schreck ins Mark. Das verzerrte Gesicht. Die blutüberströmte Kleidung. Und diese Worte, die an seine feinen Ohren drangen. Dämonen. Dunkle Geister. Jene Laute hallten in seinem Kopf wider, jene Laute trieben ihn nun an. Deswegen folgte er dem Medicus zur Auburg.
    Doch bisher...verhielt er sich schweigend und hielt seinen Blick starr nach vorne, Ausschau haltend. Er hatte die schweren Spuren im Schnee, welche wohl auch dem Blutlauf folgten, schon vorher bemerkt. Sie würden bald auf Gesellschaft treffen.

    Als die ersten Wipfel des Waldes vor ihnen sichtbar wurden, murrte der Frostelf kurz auf. Blut und Wald verträgt sich nicht, durch den Geruch könnten Wölfe oder anderes Getier angelockt werden. Doppelte Vorsicht ward nun geboten.
    Nach kurzer Zeit waren auch die Baumstämme zu sehen. Und dort fand Thominiel auch den Quell der schweren Fußspuren. "Der glamog." murmelte er leise zu sich, und hob die feine Hand an, um sich die Nasenspitze zu reiben, dabei senkte er leicht den Kopf, und stieß einen erdrückenden Seufzer aus.

    Geändert von Wischmop (19.02.2004 um 02:33 Uhr)

  13. #33

    Katii Gast
    Als die junge Bardin bemerkte wie die anderen Gäste nach und nach den Raum verließen beschloss auch sie ihnen zu folgen, sie verabschiedete sich von der Dame und machte sich sofort auf den Weg.

    So stand sie nun da vor der Türschwelle der Taverne, es war ein kühler Morgen und der Wind wehte schnell, dass war der Grund, weshalb Syrantalia ihren Umhang ein wenig enger zog, auch wenn das nicht wirklich viel brachte. So schaute sie auf die Blutspur ,Hoffentlich ende ich nicht auch so', schwebte es ihr einen Moment im Kopf, doch dann folgte sie der Blutschmiererei und pfiff, was fast schon makaber war ein fröhliches Lied, dass ihre Reise beflügelte. Der Schnee unter den Füßen des Mädchens wirbelte hoch als sie schnellen Schrittes vorwärts ging. Bald schon sah sie 3 Gestalten im Schnee tapsen, und schon einige Schritte weiter erkannte sie 2 der Personen, den Elfen und den Medicus, die 3te Person war in dunklen Gewändern gekleidet und somit schwer für sie erkennen. So rannte sie wie der Wind weiter und kurze Zeit später stand sie neben den beiden Männer und keuchte nur wenig. "Grüße, seid ihr auch auf den Weg zur Auburg? Ah... Verzeihung mein Name ist Syrantalia.", sprach sie direkt heraus.

    Geändert von Katii (19.02.2004 um 03:04 Uhr)

  14. #34
    Ein lautes Knarren weckte Shiru aus ihren Halbschlaf. Es war noch recht früh, denn sie konnte
    den Tau am Fenster erkennen , die sich wie kleine Eiskristalle am Glas festsaugten. Eigentlich viel zu früh
    um sich zu erheben, doch eine innere Stimme sagte ihr, das etwas geschehen war. Als sie sich hochkämpfte
    fiel ihr Blick neben sich wo ein Bett auch Eichenholz stand. Das Bettlaken war noch immer straff über die
    Schlafstätte gezogen, denn sie hatte es nicht benutzt. Das lag wohl an ihren alten Gewohnheiten. Sie war oft
    tagelang in der Wildnis unterwegs ohne dabei auch nur in die Nähe von einer Raststätte zu kommen. In ihrer
    Heimat Maraskan gab es ausserdem nicht solch weiche Betten und daher kam sie einfach nicht damit zu recht.
    Weder damit noch mit so manch anderen seltsamen Gebräuchen die es in dieser Gegend gab. Früh aufstehen
    zählte wohl ebenso zu diesen entbehrlichen Gepflogenheiten.
    Murrend und in höchster Eile zog sie ihren Faltenrock und ihre tief ausgeschnittene Bluse an. Darüber legte sie
    ihren altgedienten Harnisch an und besah sich kurz ihr abgenutztens Schuhwerk an ehe sie sie nach hinten warf
    und ihre neuen Kniestiefel, die sie gestern erstanden hatte, ausprobierte. Schliesslich packte sie all ihre neuen
    Erungenschaften in ihre Reisetasche, nahm ihr maraskanisches Schwert und öffnete schliesslich das Fenster.
    Eine kühle Morgenbrise kam ihr entgegen als sie sich weit nach vorne lehnte. Sie konnte noch gerade einige
    düstere Männer und einen Leichenwagen erkennen ehe sie bei einer Wegbiegung verschwanden. Von Neugier
    erfüllt stieg sie auf das Dachsims und kletterte geschickt nach unten. Unten angekommen bemerkte sie eine
    Blutspur und einige Fußabdrücke im Schnee, die in die entgegengesetze Richtung gingen. Bestimmt waren einige
    von ihnen dabei , die sie gestern in der Taverne beraubt hatte. Auf jeden Fall aber war es wert ihnen denoch zu
    folgen. Möglicherweise führten sie die gelernte Meisterdiebin zu einem noch viel grösseren Schatz, der sich lohnt
    gefunden zu werden. So folgte sie den bitteren Leichengeruch in raschen Tempo bis zu einer Weggabelung. Von
    dort konnte sie die Stimmen zweier Wandersleuten hören, die sie sofort wiedererkante. Sie gehörten einen
    rothaarigen Mann mit einer Riesenaxt und einer schlanken grossgewachsenen Adelsfrau, die sich am Abend mit
    dem mysteriösen Elfen, den sie noch unbemerkt bis zum Gastraum gefolgt war, kurz unterhalten haben.
    Leise schlich sie sich an ihnen heran. Sie sprachen gerade über etwas, doch sie konnte es nicht gut verstehen.
    Deshalb machte sie einen Umweg über einen Hügel und beugte sich unbedacht ihrer Wißbegier über den Rand.
    Ungewollt verlor sie dabei ihr Gleichgewicht und rollte stillos den Abhang hinunter und landete genau vor den
    Füssen des Paares. Welch ein Missgeschick...

  15. #35
    Als die Helden durch den winterlichen, lichten Wald stapfen und sich fast mühselig schon die sanft ansteigenden Serpentinen bis hin zur Burg vorarbeiten, halten sie beim Anblick des großen weißen Gemäuers trotzdem einen kurzen Moment voll Ehrfurcht inne.

    Die Auburg ist eine wehrhafte Burg mit weißgetünchten Wänden und zahlreichen kleinen Türmchen, auf denen sicherlich in normalen Zeiten munter die Wimpel und Flaggen Jener wehen, die Zeit ihres Lebens dieses Land regierten, doch als ihr euch der Burg nähert könnt ihr einzig und alleine die zerfetzten Banner der Praioskirche ausmachen, die sich träge im Wind bewegen, fast wie ein verletztes Tier, das sich waidwund nicht weiterschleppen kann. In der tiefstehenden Morgensonne glänzt das Licht der Sonne auf den blanken roten Dachpfannen und spiegelt sich auch dutzendfach wieder auf den Helmen und Rüstungen der Männer, die auf den Zinnen und Türmen Wache stehen und schon beim Heraustreten der ersten Helden aus dem Wald ein reiner Ton aus einem Horn ertönt.
    Interessiert und wachsam sehen die Männer von den Zinnen herunter und eurem geschulten Blick habt ihr es zu verdanken, das euch auffällt, das es zweierlei Typen an Wachen zu geben scheint - die einen haben blankpolierte Helme, ordentliche Rüstungen und tragen auf ihren Waffenröcken das Wappen der Grafschaft hier, das ihr zu wiedererkennen glaubt. Die andere Gruppe der Wachmannschaft erscheint ausgemergelt und mit verbeulten Rüstungen, während viele von ihnen ebenfalls Verbände tragen, deren eingetrocknetes Blut auf den weißen Bandagen weithin zu sehen sind.

    Als die Helden das Tor erreichen, wird dieses eifrig von einigen Wachsoldaten geöffnet, während andere mit mißtrauischem Blick und gespannten Bögen und geladenen Armbrüsten die Helden beobachten, die nun einen Blick auf den Innenhof der Burg werfen können.
    Dort, in der Mitte des Platzes stehen mehrere Karren und Wägen, auf denen sich viele Wachen der Praioskirche befinden. Um die Wagen herum hat man einige Zelte aufgebaut, wobei auch diese bereits mit Sicherheit schon bessere Tage gesehen haben, denn mannslange Löcher scheinen manchmal in den Stoff geschnitten worden zu sein und wurde nur notdürftig geflickt. Manche Zeltstangen scheinen in früherer Zeit zerbrochen worden zu sein, den nman hat sie durch einfache Stöcke aus dem Wald ergänzt. Um die Zelte herum befinden sich weitere Männer und Frauen, die man anhand der Waffenröcke zu den Rittern des Praios zählen darf und auch sie befinden sich in ähnlich schlechter Verfassung. Der Blick aus müden Augen, die tiefen Sorgenfalten die sich in manche Gesichter eingebrannt haben, die zahlreichen schlecht versorgten Wunden und zweimal auch das schloßhweiße Haar von Jünglingen, rühren euch fast noch mehr, als der Blick voll Hoffnung und Zuversicht, die euch bei eurem Eintreten zugeworfen werden und so manches scheue Lächeln oder eine müde erhobene Grußhand.

    Dem Medicus Ingram fallen sofort die extrem schlechten hygienischen Bedingungen dieses improviesierten Lazarettes auf und entsetzt sieht sein geschulter Blick ebenfalls, wie wenig fachmännisch - fast schon stümperhaft - so mancher Verband angelegt wurde.
    Den Gesetzen der Peraine treu, will er sich auf einen verletzten Soldaten zubewegen um vielleicht seine Hilfe anzubieten, doch wird sein Blick abgelenkt von einer Frau mittleren Alters, deren kurzes braunes Haar fettig herunterhängt und die mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck gerade eine Art Verband von ihrer Hand entfernen will, der jedoch aufgrund von Eiter und Blut auf der wunde festzukleben scheint. Ingram sieht, wie sie die Zähne zusammenbeisst und mit einem unterdrückten Schrei sich den Verband vom Arm reisst, was mit einer kleinen Fontäne aus Blut und Eiter begleitet wird. Ein weiterer Soldat war hinter die Frau getreten und glotzte mit weit aufgerissenen Augen auf die Armwunde, bevor er sich ruckartig umdrehte und der beissende Gestank von Erbrochenem dem ekelerregenden plätschernden Geräusch weiter Ausdruck verleiht. Von morbider Neugier angezogen blickt Ingram ebenfalls auf die Wunde und erkennt die zahlreichen, sich in der Wunde, windenden Maden, die fast die gesamte Wunde auszufüllen scheinen. Auch die Frau hat dies gesehen und schlagartig scheint alle Farbe aus ihrem Gesicht gewichen zu sein, während sie sich fassungslos hinsetzt und das Gesicht hinter den Händen verbirgt.
    Nun nehmen auch die anderen Helden den allgegenwärtigen grausigen Gestank nach Blut, Exkrementen und fiebrigen Wunden wahr, der über der ganzen Zeltstatt zu liegen scheint.

    Doch noch bevor sie etwas sagen können, tritt ein Mann an die Balustrade und die Blicke vieler Soldaten richten sich dorthin. Wenige nur noch haben die Kraft, um kurz "Heil dir, Praiotan!" zu rufen, noch weniger haben die Kraft, ihre Hand zum Salut zu heben, doch ist den Blicken und Gesten der Männer und Frauen im Burghof zu entnehmen, das sie für ihren Ritter und Anführer durch alle Niederhöllen dieser Welt gehen würden, denn fast schon ergebene Liebe steht in ihrem Blick. Lange und nachdenklich blickt Praiotan van Alderich von der Balustrade zu den versammelten Helden herunter. Erschien er gestern in der Taverne eindrucksvoll, so mag er nun wahrhaftig ehrfurchtgebietend erscheinen. Seine wachen, himmelblauen Augen scheinen die Welt mit Wachsamkeit und Güte zu sehen, seine feine Rüstung mit wertvollen, goldenen Einlegearbeiten schienen im Glanz der Sonne, mit dem goldenen Haar um die Wette leuchten zu wollen und auch der mächtige Zweihänder warf das Licht gebrochen an die Wand und ließ die Sonne auf der Klinge funkeln.
    Neben Praiotan gesellte sich ein fetter, schnaufender Mann in sehr feiner Kleidung dazu. Sein Gesicht war aufgequollen, jedoch unversehrt und während er hektisch mit den Armen immer wieder zu fuchteln schien, stand in seinen kleinen Schweinsäuglein die nackte Angst. Auf der anderen Seite Praiotans fand sich nun ein Mann ein, der ebenfalls einen Waffenrock der Kirche trug, jedoch keine Rüstung am Leibe hatte. Dieser hatte einen weißen Vollbart und einen weißen Kranz aus den letzten, seinem Kopf, verbliebenen Haaren. In der Hand trug er einen Sonnenszepter, das ihn als Geweihten der Kirche auswies und auch er musterte die Neuankömmlinge mit fast schon überheblichem Blick, während es um seine Mundwinkel verdächtig und voll Abscheu zuckte. Auch er schien mit dem Ritter zu sprechen, doch neigte er nur den Kopf um zu flüstern.
    Schliesslich legte Praiotan je eine Hand auf die Schulter des Geweihten und auf die Schulter des fetten Mannes und bedeutete Beiden damit, das sie schweigen sollten. Es war eine freundliche Geste, doch erlaubte der Nachdruck und der ernste Blick, wie wichtig Praiotan es war, das nun Stille herrschte.

    Langsam und mit kräftigen Schritten kam er die Treppe herunter und maß jeden der Helden mit einem langen Blick in die Augen.
    Schließlich blieb er in einiger Entfernung stehen, verbeugte sich kurz und sagte leise, doch verständlich: "Ich danke dem großen Greifen, das ihr gekommen seid. Welch erhebende Kunde, das in dieser Zeit der großen Not es noch Männer und Frauen voll Tugend gibt, deren Herz am rechten Flecke zu schlagen scheint, und deren unsterblich' Seel' noch nicht dem Bösen anheim gefallen sind. Meinen Namen kennt ihr, ihr tapferen Bollwerke wider der Finsterniß und ich danke euch abermals für euer Kommen.
    Sicherlich wollt ihr wissen, was diesem, meinem Regiment, zugestossen ist, nicht wahr?
    Nun, die Sache ist schnell erklärt, mutige Freunde, denn wir transportieren etwa, was für die Kirche von großem Wert ist, jedoch über keinerlei wirtschaftlichen Wert verfügt", fügt er noch mit einem Seitenblick auf Göfla hinzu.
    "Es sind die Schergen der dunklen Seite, die Mächte des Bösen, die uns diesen kleinen Triumph der guten Seite nicht gönnen wollen!
    Wie dunkle Schlangen kriechen sie heran und verseuchen unsere Welt, wie ein gieriger schwarzer Vogel kreist die Gefahr über uns, und so ist es für die Kirche wichtig, Zeichen zu setzen! Wir müssen Flagge zeigen um den bösen Horden entgegenschmettern zu können, das wir noch lange nicht Glauben, Liebe und Patriotismus weder verloren noch vergessen haben! Aus diesem Grunde muss jenes Kleinod, das wir in unserem Wage haben, auf dem schnellsten Wege nach Honingen gelangen! Doch haben schändliche Räuber unseren Treck überfallen und all' Jene erschlagen, die sie mit ihrer feigen Taktik überraschen konnten. Ich denke nicht, das man weiters versuchen wird, uns in unserer heiligen Mission aufzuhalten, doch wären mir ein paar starke und verlässliche Männer und Frauen an meiner Seite ganz Recht und ein Labsal für meine Seele, die der Gefahr schon oft ins Auge blicken musste.
    Was denkt ihr?"

    Geändert von Daen vom Clan (19.02.2004 um 14:41 Uhr)

  16. #36
    Geduldig folgte Thominiel den anderen die Serpentine hinauf. Bleiche Wölkchen flogen von seinem Mund und der Nase weg, die Luft war bissig kalt geworden. Und den ganzen Weg lang beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Vielleicht war es noch die Blutspur, welcher sie folgten. Vielleicht war es der Wald, welchen sie bald hinter sich ließen. Sie waren immer noch eventuelle leichte Beute für wildes Getier, welches das Blut gerochen hatte.

    Langsam setzte der Frostelf einen Fuß vor den anderen, sein Blick fuhr von einem Begleiter zum anderen. Da war der Medicus, dieser Menschenheiler. Der glamog ging etwas voraus, und zog seine schweren Stiefel durch den Schnee. Einige Meter hinter Thominiel schlenderten der Hüne mit der Axt am Rücken und die hochgewachsene Menschenfrau einher. Sie lud ihn zum Essen ein... knapp hinter ihnen marschierte die junge Frau zum gleichen Ziel. Sie trug in diesem Gasthaus etwas vor. "Sie muss so etwas wie eine glîr-laer sein" dachte der Frostelf bei sich und warf den Blick zur nächsten Person. Eine kurze Person war sie, wahrscheinlich noch jung im Menschenalter, aber er erkannte sie wieder. Im Gasthaus versuchte sie, dem Elfen heimlich zu seinem Gemach zu folgen, doch ihr Schweißgeruch verriet sie in den schwach beleuchteten Ecken des Ganges. Sie musste aufgeregt gewesen sein. Kurz schmunzelte Thominiel und schüttelte den Kopf. Einher mit der kurzen Person ging eine andere Frau einher, aber er kannte sie nicht [ooc: Wir wollen Chrissi ja nicht vergessen ;_;]. Kurz schenkte der Elf ihr Beachtung, denn sie war die Einzige, die ihm nicht aufgefallen war während seinem Aufenthalt im Gasthaus...

    Beim nächsten Schritt hielt Thominiel kurz inne und musste innerlich würgen. Der Verwesungsgeruch, der Gestank nach Blut, totem Fleisch, Erbrochenem und Exkrementen überfiel ihn plötzlich wie ein Schatten. Er musste sich abwenden und beugte sich zur Seite, sich dabei eine Hand vor den Mund haltend. Wohin gingen sie bloß? In ihr eigenes Grab? Bei allen Geistern!
    Kurz darauf wurde die Gruppe von dem Menschen, der im Gasthaus den Ausruf tat, von dem mit Tod und Qual gesäten Hof weggebracht. Er erklärte ihnen, weswegen sie gekomen waren. Den Grund des Ganzen. Und Thominiel hörte ihm beinahe nicht zu, als er aufgeblasene Luft von sich gab. Nur bei den Worten, die von bösen Geistern und Dämonen handelten, lauschte er interessiert auf..

    Eine Eskorte suchten sie also, diese Menschen. Vielleicht würde Thominiel das weiterbringen, vielleicht könnte er das finden, wonach er suchte. Kurz betastete er mit seiner Linken seinen Beutel, welcher zur Seite hing, dann griff er kurz nach dem Gegenstand, welcher in Leinen eingewickelt an seinem Rücken hing, und nickte leicht.

    Er willigte ein.

  17. #37
    Die Lage im Burghof war angespannt. Der Thorwaler wagte es nicht ein Wort zu sagen während sie an den Verwundeten Männern und Frauen vorbei gingen.
    Der Geruch der in der Luft lag war ihm keineswegs fremd. Er hatte schon viel in seinem Leben gesehen. Er fuhr kurz nachdenklich mit der Hand über die Narbe von der sein Gesicht gezeichnet war. Er schaute sich ein wenig um wer noch alles seinen Weg zu diesem Ort gefunden hat. Einige waren ihm bereits bekannt. Er sah den Medicus, welcherverdutzt auf die Verwundeten schaute. Auch den Elfen konnte er sehen, den er zuvor auch in der Taverne kennen lernen konnte. Auch sah er die Bardin, an die er sich noch vom Vortag erinnern konnte. Auch eine jüngere Frau, die in einem Umhang gehüllt war. Er bildete sich auch ein, sie schonmal gesehen zu haben. Zwei Gesichter konnte er jedoch nicht zuordnen. Zum einen ein finster dreinblickender Mann und zum anderen eine etwas kleine Frau.
    Sie es 7 Helden.

    Sogleich kam auch Praiotan und schilderte die Lage, und was sie herführte. Göfla wusste nicht warum, jedoch misstraute er diesem Kerl ein wenig.

    Eine Eskort Mission also. Er sollte diese angeschlagenen Menschen schützen. Der Thorwaler zog kurz ein leichtes Grinsen auf. Er hielt das für eine ihm zumutbare Mission.
    Er verspürte jedoch in seinem inneren die grosse Neugierde um was für einen Gegendstand es sich handelt, von dem die Rede ist, jedoch wagte er nicht danach zu fragen.

    Er sah dass der Elf einwilligte und ohne lang zu überlegen willigte ebenfalls ein... in der Hoffnung dass es Larissa ihm nachmachen würde.
    ______________________
    Name: Göfla Sturmfaust Alvarson
    Alter: 28
    Beruf: Söldner
    Land: Thorwal

    Geändert von Göfla (19.02.2004 um 20:43 Uhr)

  18. #38
    Schweigend verbrachten die Helden den Weg vom Waldmunde bis zur Burg. Der Weg war steil, vielleicht war es auch besser so, jeder Atemzug tat in der Kälte weh, und für den Aufstieg würden sie genug davon brauchen, also warum mit Sprechen verschwenden?

    Das Rauschen des Flusses... Ingrim sah sich während dem Aufstieg um, und als er nach unten blickte, sah er, wo das Tosen herkam. Da war wirklich ein Fluss, wohl wurde er aber als Graben missbraucht. Eine breite Brücke erstreckte sich über den Fluss und fand so Anschluss an einen weniger steilen Weg, den Handelsweg.
    So stiegen Ingrim, der Elf [wischmop], der Hüne [Göfla] und seine Degenkünstlerin [Leisli], eine Dame, die ihm bisher noch nicht auffiel [Chrissi ], die Bardin [Katii], der in Dunkel gewandete Mann [Jens] und ein junges Ding, in eine Kapuze gehüllt [Missy] der Auburg entgegen. Der Medicus fühlte sich nicht besonders wohl in fremder Schar.


    Die Burg bot einen Ablick des Grauens. Zwar rekelte sich Ingrim nicht (er war es ja von seinen Studien gewohnt,...oder weitaus Schlimmeres), dennoch war das Bild ein nicht besonders Hoffnungsvolles. Vom angeblichen Glanz, dem Ruhm und der Ehre, von dem die Wirtin sprach, blieb nicht viel übrig. Und gerade, als er sich einer Frau mit eiternder und schmutziger Wunde zuwenden wollte, betrat eine Ehrfurcht einflössende Gestalt das Szenario. Das muss wohl Praiotan van Alderich sein, denn er strahlte Stolz und Kühnheit aus und schien dem trostlosen Ort etwas Licht zu spenden.

    Ingrim hatte innerlich zu kämpfen, und es erschien ihm fast unmenschlich, den Begleitschutz zu stellen, ohne hier vorerst Rast zu machen und die Verwundeten zu versorgen, denn der Hygienezustand liess sehr zu wünschen übrig. Dilletantisch verarztete und zusammengewickelte Gliedmassen waren quasi eine offenstehende Tür für eine weitere ellenlange Liste von Krankheiten, die vielleicht manchen Soldaten Arm und Bein kosten werden.
    Fast blind sagte Ingrim zu, den Treck zu begleiten. "Honingen kommt mir sehr recht" fuhr ihm es durch den Kopf, "dann kann ich bequem nach Gareth weiterreisen. Ich bekomme meinen Sold und das wars dann" Es kam einem Schwur gleich.
    Sogleich wandte er sich von den Helden ab und widmete sich den Verwundeten. Er legte seinen Rucksack nieder und schüttelte seine Hände, denn sie waren ihm zu kalt zum Arbeiten. Nach wenigen Minuten kramte er im Rucksack herum, zog den Leinenbeutel mit den Kräutern heraus, und forderte den nächstbesten Soldaten auf, heisses Wasser zu holen. Zuerst war der Soldat ratlos, doch als Ingrim mit einigen Worten dem Wehrdiener auf die Sprünge half, lief er gen Lazarettküche.

    Das Bärenfell fing einige Tropfen Blut ab.

    Geändert von TheByteRaper (19.02.2004 um 18:20 Uhr)

  19. #39
    Auch Larissa war reichlich geschockt darüber in welcher Lage sich dieser Trupp befand, sie liess sich jedoch nichts anmerken und kehrte wieder ihre kühle innere Seite nach aussen. Schliesslich hatte sie manchmal schon schlimmeres gesehen.
    Larissa verschränkte Ihre Arme missbilligend als der Praiotan zu sprechen began. Ihr missfiel die Art und Beschreibung des Auftrages.
    "Ach wirklich Herr Praiotan?" wars sie ein als der ehrfurchtige Praiotan eine Pause in seiner Rede einlegte. Sein Blick war niederschmetternd auf Larissa gerichtet, die immer noch mit verschränkten Armen dastand, Larissa jedoch liess sich von diesem Blick nicht einschüchtern. Sie kannte die Methode dieser Generalsmänner sehr gut, schliesslich war Ihr Vater selber einer.
    "Verzeiht dass ich mich zu Wort melde der Herr, Ich bin Larissa Fairendegen." sagte sie kühl. "Aber wenn dieses Ding wirklich so wertvoll ist, warum wollt Ihr es dann einem Trupp Fremdlinge anvertrauen? Für mich gibts auf diese Frage nur zwei Antworten. Entweder sind ALL eure Truppen so schwer verletzt von den Schlachten, dass euch wirklich keine Wahl bleibt, oder dieses Ding existiert in Wirklichkeit gar nicht und Ihr benutzt uns für ein Ablenkungsmanöver oder für eine sonstige lebensgefährliche Mission, um nicht Eure Truppen in Gefahr zu bringen." Larissas Aussprache war etwas überspitzt, provozierend und bissig betont. Sie blieb ruhig stehen und wartete die Reaktion des Praiotans ab.

    Geändert von Leisli (19.02.2004 um 19:32 Uhr)

  20. #40
    Widderlich, der Gestank, dachte Shiro bei sich als sie den anderen
    Fremden aus der Taverne in die Burg folgte. Soviel Leid an einem Ort hatte sie noch nie zu Gesicht bekommen. Ihr Dorf war soweit sie denken konnte immer ein friedlicher Ort gewesen, voller Leben und Eintracht.
    Kriege und Hungersnot gab es nicht, doch hier war alles keineswegs so
    unbeschwert wie sie es sich erhofft hatte. Hier lagen nur noch entschlafene Körper, die einst noch hoch erhobenen Hauptes für ihre
    gute Sache gekämpft hatten und bekümmerte Freunde die ihr Ableben betrauerten. Auch sie waren gezeichnet von dem Tod. Nur wenige konnten überhaupt noch ihre Köpfe heben um die neuen Schiksalsträger in Augenschein zu nehmen und noch weniger schafften es auf den Beinen zu bleiben.
    Shiros Hände verkrampften sich ineinader. Sie war sich gewiss hier keine Kostbarkeit vorzufinden . In ihr tobte ein fürchterlicher Kampf. Sollte sie helfen den Übeltätern das Handwerk zu legen und den Verletzten zu helfen Mut zu fassen oder sollte sie dem allen lieber den Rücken abwenden und zurück in ihre Heimat kehren. Eine verzwickte Situation, doch dann erblickte sie eine klägliche Person am Boden kauernd und einen grossen Mann, der sich über die Verletzte beugte um ihr zu helfen. Ihn umgab eine seltsame Aureole. Bei genaueren Hinsehen erkannte sie den Mann wieder. Sie hatte ihn damals in der Taverne aus Versehen angerempelt, wobei ihr Versuch ihn etwas zu entwenden leider kläglich scheiterte. Auch erinnerte sie sich an den giftigen Blick den er ihr kurz danach zuwarf. Ein seltsamer etwas bedrohlicher wirkender Mann schien er zu sein, aber die Art wie er Verbände anlegte liess sie nur zu einem Entschluss kommen: Er war ein Medicus, ein Heiler.
    Es war fast wie ein Zeichen das ihr die Götter schickte. Sie versuchte den Gedanken kurz festzuhalten, doch war sie pietätlos genug um diese
    Eingebung schnell wieder aus ihren Leitgedanken zu entfernen.
    Sie schüttelte verdriesslich den Kopf und kam den Mann näher. Als würde er ihre Anwesenheit spüren trete er sich zu ihr um. Seine Augen blinzelten sie unverwandt an.
    " Was willst du" raunte er sie an,"siehst du nicht, das ich zu tun habe? Du scheinst nicht verletzt zu sein, also Bedarf es nicht meinigen Beistand!" Sie zögerte kurz, seit Blick war wirklich furchteinflössend. Denoch nahm sie den Mut auf ihn anzusprechen und verbeugte sich höflichst. " Mein Name ist Shiro, ich kann kleine Wunden schliessen wenn ihr es möchtet und verstehe mich auch sonst recht gut in der Heilkunst! Lasst mich euch helfen! Zur Stärkung werde ich euch gerne meinen Tee anbieten!"

    Geändert von Mysterylady (19.02.2004 um 19:39 Uhr)

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